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Die Hochstraßen Nord und Süd

Hochstraße Nord mit Übergang nach Mannheim. Rechts ein Stück der Fassade des Rathauses
Ein Teil der Hochstraße Süd (Pylonbrücke)
Übersichtsbild der beiden Hochstraßen. Vielen Dank an Reinhold Knoblauch!

Hier finden Sie nicht nur eine ausführliche Bilderreihe, die den "kränklichen" Zustand der Hochstraße Nord im September 2012 beschreibt, sondern auch aktuelle Informationen zu diesem Thema.

Die Hochstraße Süd, ebenfalls nicht in einem Zustand, den man als gesund bezeichnen kann, habe ich genauso dokumentarisch erfasst. Ein Teil der Hochstraße Süd, die Pilzhochstraße, musste im Jahr 2020 abgerissen werden: Diese Dokumentation finden Sie auf einer separaten Seite. Auch hier werden Sie von Zeit zu Zeit informiert.

Zur Geschichte der beiden Hochstraßen ...

... gibt es hier eine tolle Übersicht von Dr. Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs: bitte anschauen auf Youtube!

Im Rahmen des Städtebauprojekts "Visitenkarte" aus den 1950er Jahren entstanden in Ludwigshafen die „Hochstraße Nord“ vom Bruchwiesenknoten an der Bundesautobahn 650 zwischen Valentin-Bauer-Siedlung und Hochschule zur Kurt-Schumacher-Brücke (Mannheim), sowie die „Hochstraße Süd“ vom Bruchwiesenknoten zur Konrad-Adenauer-Brücke. 

Hochstraße Nord über dem Hauptbahnhof (Bundesstraße 44)

Die 1,8 km lange Hochstraße Nord wurde von 1970 bis 1981 erbaut. Der Bau kostete 135 Millionen Mark, wovon Bund und Land rund 80 % der Kosten trugen. Sie sollte ursprünglich für den Stadtverkehr zwischen Hemshof/BASF und Hochstraße Süd vorgesehen sein und statt zur Bruchwiesenstraße sollte sie über der Heinigstraße zum Südwestknoten an der Hochstraße Süd führen.

Wie an der Hochstraße Süd bestehen auch an der Hochstraße Nord erhebliche bauliche Mängel, die die Standsicherheit beeinträchtigen. Darum wurde beispielsweise im Jahr 2010 die Brücke über die Rheinuferstraße für Fahrzeuge mit einer Breite von mehr als 2,0 m, und 2013 die Abfahrt Heinigstraße, die unter anderem zum Hauptbahnhof führt, aus Richtung Mannheim vollständig gesperrt. Viele Teile der Brückenkonstruktion sind zum Schutz vor Schäden bei herabfallenden Betonteilen mit Netzen umgeben oder die darunterliegenden Flächen gesperrt.

Die Hochstraße Nord soll durch eine ebenerdige Stadtstraße ersetzt werden. Hierfür wurde am 22. August 2018 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, und am 15.8.2023 wurde das Baurecht erteilt. Bis etwa 2030 soll dieser Teile der Hochstraße Nord abgerissen und durch die geplante Stadtstraße ersetzt worden sein. Das Rathausgebäude, das bisher höchste Rahthaus Deutschlands, wird noch vor diesen Maßnahmen ab 2023 ebenfalls abgerissen: Gravierende Mängel in der überalterten Bausubstanz ließen eine Grundsanierung wirtschaftlich nicht zu.

Hochstraße Süd

Sie beginnt an der an die Konrad-Adenauer-Brücke angrenzenden Rheinvorlandbrücke, die 2003 neugebaut wurde, und besteht bzw. bestand aus

- der „Pilzhochstraße“ bis etwa auf Höhe der Schützenstraße,
- der „Weißen Hochstraße“ bis über den zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) und
- der „Hochstraße West“ mit der Pylonbrücke über den Hauptbahnhof.

Die Pilzhochstraße wurde bereits 1959 eröffnet, die restlichen Teile erst 1968. Zwischen Weißer Hochstraße und Hochstraße West war der „Südwestknoten“ ursprünglich als Verbindung zur damals über der Heinigstraße geplanten Hochstraße Nord geplant. Durch die Verlegung des Hauptbahnhofs wurden die Auf-/Abfahrten Richtung Westen weiter westlich in der Lorientallee bzw. Kaiser-Wilhelm-Straße gebaut. Zunächst war in der Heinigstraße weiterhin eine kreuzungsfreie Ausfädelung vorgesehen, was heute noch am Verlauf der Abfahrt aus Richtung Mannheim mit dem Bogen in Richtung der Brachfläche (auf der ab Anfang 2023 das neue Polizeipräsidium entsteht) erahnbar ist.

Die rund 500 m lange Pilzhochstraße bestand aus 10 Teilbauwerken, die auf jeweils zwei oder drei „Pilze“ genannten Einzelstützen standen. Von 1985 bis 1988 fand eine Betoninstandsetzung an der Pilzhochstraße statt. Im Mai 2016 wurde Rost in der Stahlbetonkonstruktion entdeckt; im Spätsommer 2017 wurden hier statische Defizite festgestellt, weswegen im Herbst 2017 dort ein Fahrverbot für Lastkraftwagen eingerichtet wurde, was zuletzt auf ein Verbot für mehrspurige Kraftfahrzeuge mit einer Masse von 3,5 t oder mehr und für Fahrzeuge mit einer Breite von mehr als 2,1 m ausgeweitet worden war. Am 22. August 2019 wurden bei den monatlichen Untersuchungen in Pilz 12 Risse festgestellt, die sich seit dem Vormonat auf bis zu 1,5 mm verbreitert hatten, woraufhin die Pilzhochstraße sowie die Flächen an der Dammstraße unterhalb des betroffenen Bereichs komplett gesperrt wurden. Bei Untersuchungen in den folgenden Wochen wurden weitere Rissveränderungen an den Pilzen 10, 11 und 13 festgestellt. Am 22. November 2019 ergaben neue Berechnungen, dass nicht gesichert sei, ob die Brückenkonstruktion der Pilzhochstraße weiterhin ihr Eigengewicht tragen könne. Darauf wurde die Hochstraße, sowie einige sie unterquerende Straßen komplett gesperrt. Am 9. Dezember folgte der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung, die Pilzstraße sofort im Rahmen der Gefahrenabwehr abreißen zu lassen und durch einen Neubau zu ersetzen.

Abriss der Pilzhochstraße

Nachdem die Pilzhochstraße mit Behelfsstützen aus Baumstämmen, Stahl und Beton versehen worden war, sowie weiteren vorbereitenden Arbeiten, wurde am 11. Juni 2020 mit dem Teilabriss begonnen, der am 26. September abgeschlossen werden konnte.

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Hochstraße Nord
Hochstraße Süd
Abriss Pilzhochstraße
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